Sonntag, 23. Mai 2010

Abhängigkeit und das schreiende Kind

Die Abhängigkeit ist inzwischen gewachsen, und zwar rapide. Auf ein Niveau das nicht nur jenseits des Normalen, sondern auch jenseits des Angenehmen oder Akzeptablen liegt.
Und gerade heute schreit das kleine Kind wieder so stark in mir, das sagt "Ich will! Ich will! Ich will". Nur in wenigen Momenten kann sich die erwachsene, vernünftige Seite durchsetzen und sagen, dass es sicherlich auch ohne geht, dass es andere Wege gibt, dass ich meines eigenen Glückes Schmied bin. Selbst die an sich einleuchtende, selbstverständliche Wahrheit, dass ich mit meinem Leben machen kann, was ich möchte, kommt nur als Strohfeuer in die vollständig beklemmte, gedankenintensive Stimmung hinein und entfacht verloren gegangene Lebensenergien und den berüchtigen "Lust for Live".

Dabei will ich doch nur dabei sein dürfen, akzeptiert werden, geliebt werden, beständig geliebt werden. Ich will doch nur, mitmachen dürfen, auch bei den "Coolen". Ich will doch nur auch eine tolle Freundin haben, die mir die Einsamkeit nimmt und die auch sonstige Bedürfnisse befriedigt. Ich will auch cool sein, beliebt, locker mit dem Leben umgehen, zu Späßen aufgelegt sein, in den Tag hineinleben können, eine "Laissez-faire"-Mentalität haben. Gut ankommen, viele Kumpels haben, immer was mit mir und meiner Zeit anfangen können, immer voll von Energie und Leidenschaft sein.
Ich möchte, dass auch ich in meinem Leben die Möglichkeit habe, all das zu tun, was mich reizt und wonach es mir ist, ohne die ständige Gehemmtheit von Angst, Vorsichtheit, Beherrschtheit und Überlegtheit.

Warum schenkt er mir so wenig Beachtung? Was macht er gerade? Was macht sie gerade? Wird noch ein Gedanke an mich verloren? Bin ich wieder auf dem berühmten Abstellgleis, nicht mehr gebraucht, in Vergessenheit geraten?
Diese Gedanken quälen und beherrschen. Warum nur? Was ist so falsch an mir? Warum darf ich nicht "mitspielen"?
Und selbst wenn alle Antworten negativ ausfielen, so sollte doch mein Leben unabhängig und intakt und erfüllt bleiben... ist es aber nicht... es ist mein ganz eigenes Problem.

Eigentlich sind das jedem innewohnende Wünsche, elementare Bedürfnisse des Menschen, nach denen meine Seele schreit. Das ist eine alte Erkenntnis. Neu ist die Erkenntnis, dass viele Schreie von dem Kind in mir kommen, dass die Wahrheiten nicht nur bedauert, sondern mit ihnen auf keinen Fall leben kann.
Offen weiterhin die Frage, ob das "nur" bei der Formulierung der vielartigen Bedürfnisse angebracht ist...
Warum erkennt das Kind nicht, dass inzwischen viele Bedürfnisse effektiv bereits erfüllt sind?

Es ist so schwer, so sehr schwer, und die Erlösung scheint in weiter Ferne ...

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Es wird sich kaum etwas...
...solange Dein ganzes Denken und Streben sich nur...
Elisabetta1 - 2. Jun, 16:22
Unfair ...
Nach zwei Tagen der Erfolge liegt heute wieder ein...
ElDonno - 30. Mai, 18:07
Harter Tag und Momente...
Ein schwerer Tag geht zuende, mit scheinbar endlos...
ElDonno - 25. Mai, 00:21
Abhängigkeit und das...
Die Abhängigkeit ist inzwischen gewachsen, und zwar...
ElDonno - 23. Mai, 22:37
Aufwärtstrend und Abhängigkeit
Die Krise scheint vorerst überwunden, zumindest gab...
ElDonno - 26. Apr, 11:44

Links

Suche

 

Status

Online seit 5561 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 2. Jun, 16:23

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren