Die Macht des Willens

Warum Wille anstatt von Intelligenz den Erfolg bedingt ...

Mein ehemaliger BWL-Professor erzählte uns einst davon, dass er oftmals Studiengänge des Fernstudiums akkreditieren müsse. In diesem Zusammenhang erklärte er uns "normalen" Studenten an einer Hochschule, welchen Vorteil wir gegenüber solchen Studierenden haben, nämlich dass wir durch den direkten Kontakt mit Professor und Kommilitonen, das gegenseitige Anspornen und Austauschen viel besser lernen könnten. Demnach sei auch das fachliche Niveau, dass Fernstudenten erreichen, niedriger als das unsere.
Soweit konnte man sich das alles denken, die Überraschung folgte aber auf den Fuß:
Mit allem Nachdruck behauptete der Professor, dass solche Fernstudenten aber keinesfalls weniger erfolgreich im Berufsleben seien. Sie hatten durch ihr Fernstudium eine der essenziellsten Qualiäten erworben: Sie können sich allein durchbeißen, sich selbst disziplinieren und weiterbilden. Solche Qualitäten können wir normale Studenten an uns selbst nicht oder nur sehr begrenzt nachweisen ...

In der Schule früher war eine beliebte Ausrede für eine schlechte Zensur in einem Vokabeltest, der nun wirklich eher aufgewendete Vorbereitungsarbeit anstatt Intelligenz oder Können erfordert, der folgende Satz: "Ich hab ja nur 5 Minuten gelernt. Wenn ich gelernt hätte, dann hätte ich ja die volle Punktzahl". Es war also Mode sich mit seiner Faulheit zu rechtfertigen, oder anders gesagt: Man bezichtigte sich lieber als faul anstatt als dumm dazustehen.

Ich persönlich hielt das alles schon immer für ganz besonderen Schwachsinn. Zwar bin ich kein Biologe, aber ich behaupte doch, dass Intelligenz vielmehr eine von Geburt an erworbene Qualität ist im Vergleich zu arbeitsbezogenen charakterlichen Merkmalen wie Fleiß, Disziplin und v.a. Wille.
Wenn ich davon ausgehe, dass Intelligenz großteilig von Geburt an erworben ist, dann wird diese Persönlichkeitseigenschaft für mich zu etwas, dessen sich keiner sonderlich rühmen sollte. Die Bestückung durch Gott ist gut ausgefallen, oder weltlicher formuliert hat sich durch die Gene der Eltern eine glückliche Kombination ergeben. Nun, so oder so, dafür kann derjenige, dem diese glückliche Kombination hohe Intelligenz verleiht, rein garnichts. Es ist wie ein Talent, für das man zwar gerne bewundert und das auch als ausgemachte Einzigartigkeit voller Stolz präsentiert werden darf, das aber kein Verdienst und kein Kompliment an denjenigen, der es besitzt, darstellt. Wer kann sich schon für etwas Gottgegebenes rühmen!?
Vielmehr hat man Berechtigung auf das stolz zu sein, was man sich selbst antrainiert hat. Stolz auf Fähigkeiten, für die man gearbeitet hat, die man haben wollte und die man sich mit dem entsprechenden Willen sein eigen gemacht hat. Für seiner eigener Arbeit früchte, sollte man bewundert werden, nicht für etwas, das in die Wiege gelegt wurde. Denn nach diesem Prinzip bestätigen sich die Sprichwörter "Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen" und "Jeder ist seines Glückes Schmied" bestätigt.
Derjenige aber, der in dem stupiden Schultest die volle Punktzahl hätte erreichen können und es durch sinnlose Faulheit vergeudet hat, derjenige hat Talent verschwendet und ihm gebührt keine Anerkennung. Die gebührt demjenigen, der trotz geringer Intelligenz (die da sie nicht zu Stolz auch keinesfalls zu Scham berechtigen sollte) mit großer Mühe und Unverdrossenheit entgegen seinem Frust eine durchschnittliche Note errungen hat.

So viel zur Verdrehung der Tatsache, was rühmlich und was weniger rühmlich ist. In Anbetracht der Anekdote mit dem Professor bringt mich das zur weitergehenden Diskussion, was von den verschiedenen Eigenschaften maßgeblicher für den Erfolg im Leben ist.
Jüngste Erlebnisse geben mir recht in der Meinung, dass der Wille vielmehr den Erfolg bedingt als die vorhergegebenen Talente wie beispielsweise ein hohes Maß an Talent.
"Wenn Sie genug Energie reinhängen, es Ihnen Spaß macht und Sie jeden Tag wie ein Besessener üben, können Sie in allem noch ein großer Meister werden, ein großer Pianist, obwohl Sie jetzt noch nichtmal einen Ton spielen können". Ich finde er hat Recht ...

Weitere Beispiele dazu und die anschließende Diskussion lasse ich demnächst folgen ...

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